Im „roten Jahrzehnt“, den 1970er-Jahren, befanden sich viele junge Menschen auf der Suche nach politischen Alternativen. Sie schlossen sich den Jusos, der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) oder den anderen zahlreichen linken Gruppierungen an, die damals neu entstanden. Viele von ihnen engagierten sich in den Gewerkschaften des DGB. Sie kritisierten vermeintliche Kungeleien zwischen „Gewerkschaftsbonzen“ und „Kapital“, organisierten Gewerkschaftsopposition und mischten sich in Aktionen, Streiks usw. ein.
Die IG Metall und die IG Druck und Papier verabschiedeten im Frühjahr 1973 Unvereinbarkeitsbeschlüsse gegen Mitglieder hauptsächlich maoistischer K-Gruppen. Ein halbes Jahr später forderte der DGB alle Mitgliedsgewerkschaften auf, diese Grundsatzbeschlüsse in den eigenen Organisationen umzusetzen. Insgesamt wurden auf dieser Grundlage bis Anfang der 1980er-Jahre mindestens 850 Mitglieder aus den DGB-Gewerkschaften ausgeschlossen.
Mittlerweile findet in immer mehr Einzelgewerkschaften des DGB eine Auseinandersetzung mit diesen Maßnahmen statt. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich davon distanziert und zudem diese Geschichte wissenschaftlich aufarbeiten lassen. Sie bezeichnet die Praxis der 1970er-Jahre als Fehler und hat die Betroffenen um Entschuldigung gebeten Wir wollen einen Anfang machen, indem wir uns mit den Ausschlüssen aus der IG Druck und Papier auseinandersetzen: Vor 50 Jahren, im Juni 1974, beendete die Hamburger IG Druck und Papier Mitgliedschaft von über 30 Kolleg*innen von Auer Druck (MOPO), Axel Springer, Broschek etc. Weitere Ausschlüsse folgten.
Wir laden alle Interessierten und natürlich explizit die damals Ausgeschlossenen zu einer Veranstaltung ein
am Dienstag, den 28. Mai 2024 um 18 Uhr im Klub, Besenbinderhof 62, 20097 Hamburg.
Anwesend werden sein:
Um Anmeldung unter ressort1.hh@verdi.de bis zum 23.05.2024 wird gebeten.