Tarifrunde der Länder - Warnstreik im Norden Hamburgs

Pressemitteilung vom 11.11.2021

Höhepunkt der Streikwelle durch die Regionen

Nachdem auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder ohne Annährung geblieben ist, reagiert ver.di Hamburg in dieser Woche mit einer Warnstreikwelle. Von Montag bis Donnerstag hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) an unterschiedlichen Standorten die Beschäftigten zu Warnstreiks aufgerufen.

Am heutigen Donnerstag waren über 500 Länderbeschäftigte aus Schulen, Bezirksämtern, dem Landesbetrieb Straßen Brücken und Gewässer und dem Landesbetrieb Gebäudereinigung Hamburg im Streik.

Neben Schulbeschäftigten aus dem Schulbüro, der Schulhausmeisterei, der Schulsozialarbeit und angestellten Lehrkräften legten heute viele Kolleg*innen der Bezirksämter Nord und Eimsbüttel die Arbeit nieder. Bereits den vierten Tag in Folge streiken die Schleusenmeister*innen des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer - mit erheblichen Auswirkungen auf die Binnenschiffart. Auf der Streikkundgebung am Barmbeker Museum der Arbeit solidarisierten sich Vertrauensleute der Lufthansa Technik mit den Streikenden. In zahlreichen Beiträgen machten die Landesbeschäftigten ihre Wut auf die Haltung der Arbeitgeber deutlich.

Die Kollegin Andrea Porepp bestreikte heute gemeinsam mit ihrer Kollegin das Schulbüro ihrer Schule in Langenhorn und sprach klare Worte: „Seit 16 Jahren arbeite ich mit Leidenschaft im Schulbüro. Alle sagen immer, dass ohne uns die Schule nicht laufen würde. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir diesen Beruf nur ausüben können, wenn wir eine/n gut verdienende/n Partner*in oder einen Nebenjob haben. Wer für Hamburg arbeitet, muss in dieser teuren Stadt auch leben können! Während der Pandemie sind wir auf dem Posten geblieben und haben die Schule am Laufen gehalten. Ich erwarte von der Arbeitgeberseite, dass sie endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt!“

ver.di fordert in der Tarifrunde der Länder:

·        Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 5 Prozent, mindestens aber um 150 Euro monatlich

·        Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten im Gesundheitswesen um 300 Euro monatlich

·        Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden, Studierenden und Praktikant*innen um 100 Euro monatlich

·        Laufzeit zwölf Monate

·        Wiederinkraftsetzung der bisherigen Übernahmeregelung für Auszubildende