Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder

Warnstreikauftakt bereits am Wochenende: Sportplatzwarte legen vor

Pressemitteilung vom 03.11.2023

Nachdem die Arbeitgeber in der Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Länder am heutigen Freitag kein Angebot vorgelegt haben, folgen bereits am Wochenende erste Warnstreiks in Hamburg.

Am Samstag, den 4.11., und Sonntag, den 5.11., ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Sportplatzwarte der Stadt zum Warnstreik auf.

Die Gewerkschaft rechnet mit erheblichen Beeinträchtigungen und Ausfällen im geplanten Spielbetrieb. Auch das für Sonntag im Sportpark Eimsbüttel angesetzte Regionalligaspiel des HSV ist betroffen.

„Was die Sportplatzwarte für die Bewohner*innen der Stadt Hamburg tun, wird erst wirklich spürbar, wenn sie ihre Arbeit niederlegen“, so Berit Ehmke, zuständige Gewerkschaftssekretärin bei ver.di Hamburg. Weiter sagt sie: „Für tausende Menschen der Stadt ist das gemeinsame Training oder der Besuch beim Fußballspiel am Wochenende ein wichtiger Teil guten Lebens, den die Sportplatzwarte erst ermöglichen. Sie sind morgens die Ersten und abends die Letzten in den Sportanlagen. Diese Arbeit für die Menschen machen sie gerne, doch auch für diese Kollegen gilt: ‚Wer für Hamburg arbeitet, muss auch in Hamburg leben können!‘ Mit dem Warnstreik zeigen die Sportplatzwarte deutlich, dass es ihnen ernst ist!“

In einem Brandbrief vom Sommer diesen Jahres beschreiben die Sportplatzwarte selbst ihre Arbeitsbedingungen: „Das ist jetzt kein Scherz: Die Kolleg*innen sind teilweise monatlich über 200 Stunden auf der Anlage, 7 Tage die Woche, 12 Stunden am Tag. Ein Kollege von uns hatte von Anfang des Jahres 2023 bis Mitte März nur drei Tage frei. Wochenenden alleine sind mit über 20 (!!!) Stunden vollgepackt. Wir arbeiten zu Stoßzeiten jeden Samstag und Sonntag 12 Stunden lang. … Das heißt, uns rennen die Beschäftigten weg.“ Der Brandbrief wurde zusammen mit Brandbriefen aus vielen weiteren Bereichen des öffentlichen Dienstes im Juli an Finanzsenator Dressel übergeben.

Ole Borgard, stellvertretender Landesleiter ver.di Hamburg, berichtet aus den Tarifverhandlungen: „Wir haben leider auch nach der 2.Verhandlungsrunde in Potsdam den Eindruck gewonnen, dass die Arbeitgeber den Ernst der Lage der Beschäftigten, insbesondere auch in Hamburg, nicht erkennen. Verhandlungsführer Andreas Dressel hat den Beschäftigten im öffentlichen Dienst allen Ernstes geraten, Wohngeld zu beantragen, wenn das Gehalt für die Miete nicht reicht. Damit sendet er ein fatales Signal in die Republik. Auch die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder müssen die immensen Preissteigerungen der vergangenen Jahre schultern und brauchen eine zügige und deutlich spürbare Entgelterhöhung. Und sie sind bereit, dafür heute und in den nächsten Wochen auf die Straße zu gehen. Es ist angepfiffen.“

Die streikenden Sportplatzwarte treffen sich

am Samstag, den 4.11. ab 8:30 Uhr an der Sportanlage des NTSV, Sachsenweg 78

und

am Sonntag, den 5.11. ab 8:30 Uhr beim Trainingsgelände von Altona 93, Bauerstr. 9

Infos zur Tarif- und Besoldungsrunde im öffentlichen Dienst der Länder in Hamburg: TdL in Hamburg

Pressemappe zur Tarif- und Besoldungsrunde im öffentlichen Dienst der Länder in Hamburg: Pressemappe TdL in Hamburg

Infos zu den erwähnten Brandbriefen: PM: "Beschäftigte der Stadt schlagen Alarm"

 

 

 

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