Aktionstage der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst

Pressemitteilung vom 28.04.2022

Sozial- und Erziehungsdienste

Aktionstage der Beschäftigten am 2., 4. und 5. Mai 

Die Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten warten immer noch auf Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, eine finanzielle Aufwertung ihrer Berufe und Entlastung – bisher ohne ein Angebot der Vereinigung der Arbeitgeberverbände (VKA) in der laufenden Tarifrunde. Vor den nächsten Verhandlungen Mitte Mai werden sie deshalb mit Aktionen auf ihre schwierige Arbeitssituation aufmerksam machen. ver.di HH ruft die Beschäftigten der einzelnen Branchen der Sozial- und Erziehungsdienste an folgenden Tagen zu Warnstreiks auf:

·       Am 2. Mai 2022 Branchenstreiktag Soziale Arbeit. Zum Streik aufgerufen sind an diesem Tag die sozialpädagogischen Beschäftigten bei fördern und wohnen sowie in den Asklepios Kliniken und dem UKE.

·       Am 4. Mai 2022 Branchenstreiktag Kita und Ganztag: Aufgerufen sind an diesem Tag die pädagogischen Beschäftigten in den Einrichtungen der Elbkinder, der Rudolf Ballin Stiftung, des Arbeiter Samariter Bundes, des Studierendenwerks, im Hamburger Schulverein und in den Asklepios Kitas. Kundgebung ab 9:00 Uhr vor den Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 60. Demo ab 11:00 Uhr zum Rathausmarkt. Dort findet eine Abschlusskundgebung mit Performance statt.

·       Am 5. Mai 2022 Branchenstreiktag Behindertenhilfe: Aufgerufen sind an diesem Tag die Beschäftigten von Leben mit Behinderung, dem Hamburger Lebenshilfewerk, den Elbe Werkstätten. Um 12 Uhr gibt es einen Fototermin vor dem Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 60 und die Gelegenheit, mit Beschäftigten Gespräche zu führen.

Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst stehen aus den verschiedenen Berufen und Arbeitsfeldern gemeinsam für Aufwertung und Entlastung im Sozial- und Erziehungsdienst ein. Die Aktionen der Beschäftigten finden in der kommenden Woche bundesweit statt.

Hilke Stein, zuständige Fachbereichsleiterin ver.di Hamburg: „Wie lange sollen die Beschäftigten im Sozial – und Erziehungsdienst eigentlich noch auf Anerkennung und Entlastung warten? Einsatz und Motivation trotz der enormen Belastungen brauchen tarifliche Sicherheit, Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Anerkennung. Wir brauchen endlich konkrete Ergebnisse am Verhandlungstisch. Warum erkennt die Arbeitgeberseite nicht, dass Fachkräftemangel und die Coronakrise die Beschäftigten an den Rand ihrer Belastbarkeit gebracht haben? Attraktiv für den Nachwuchs werden die Berufe in der Sozialen Arbeit, die wir für eine gute und friedliche Zukunft so dringend brauchen, durch diese Verweigerungshaltung sicher nicht, denn auf eine ‚gute Zukunft‘ lässt das aktuell nicht hoffen! Wenn sich die Arbeitsbedingungen nicht deutlich verbessern, leiden nicht nur Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderung, das hat Auswirklungen auf die ganze Gesellschaft.“

Hintergrund: Bisher hat es in zwei Tarifverhandlungsrunden für die rund 330.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zwischen ver.di und Arbeitgeber*innenseite keine Annäherung gegeben – in Hamburg arbeiten mehr als 25.000 Beschäftigte in diesem Bereich.

ver.di fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16./17. Mai in Potsdam statt.