Tarifrunde der Länderbeschäftigten
Erneuter Warnstreik im Öffentlichen Dienst
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft alle Landesbeschäftigten des Öffentlichen Dienstes in Hamburg am Donnerstag, den 9. Februar zum Warnstreik auf. Bereits in der vergangenen Woche waren über 700 Tarifbeschäftigte der Hamburger Schulen einem Streikaufruf von ver.di gefolgt, um Druck in der laufenden Tarifrunde der Länder zu machen.
Neben den Tarifbeschäftigten der Schulen und Hochschulen sind am Donnerstag in Hamburg auch die Beschäftigten der Bezirksämter und Behörden zum Arbeitskampf aufgerufen. Des Weiteren sind die Beschäftigten der Landesbetriebe, zu denen neben den „Knöllchenschreibern“ des Landesbetriebes Verkehr auch die sozialen Bereiche wie Grundsicherung, Wohnungssicherung und Erziehung und Beratung gehören, ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen.
ver.di fordert bundesweit für die 2,2 Mio Beschäftigten eine Tariferhöhung von insgesamt 6 Prozent und strukturelle Verbesserungen im Tarifvertrag. Auszubildende und Praktikanten sollen eine monatliche Erhöhung von 90 Euro erhalten. Neben weiteren Forderungen sollen auch die sachgrundlosen Befristungen abgeschafft und eine verbindliche Übernahmeregelung für Auszubildende vereinbart werden. In bisher zwei Verhandlungsrunden wurde von der Tarifgemeinschaft der Länder kein Angebot gemacht. ver.di will daher mit der bundesweiten Warnstreikphase den Druck erhöhen.
„Es ist ein Affront für die Beschäftigten bei der FHH, dass bisher kein Angebot vorliegt. Sie leisten hervorragende Arbeit und dafür haben sie auch mehr verdient. Ein guter öffentlicher Dienst, der bedarfsgerecht für die Bürgerinnen und Bürger da sein soll, geht nur mit den Beschäftigten “, sagt Sieglinde Frieß, Fachbereichsleitung Bund, Länder, Gemeinden und Tarifkoordinatorin bei ver.di Hamburg. „Wir werden am 9. Februar zeigen, dass viele Kolleginnen und Kollegen für ihre Forderungen eintreten, und dass ein Mehr auch noch möglich ist. Bestimmt wird der eine oder andere Bereich bereits jetzt geschlossen oder beeinträchtigt“, so Frieß weiter.
In Bezug auf einen möglichen Tarifabschluss sagt Sandra Goldschmidt, stellvertretende Landesbezirksleiterin von ver.di Hamburg: „Wir alle profitieren von einem guten öffentlichen Dienst, auch hier in Hamburg. Dafür braucht es genügend Personal, das motiviert bei der Arbeit ist. Eine Finanzierung der Tariferhöhung durch Personalabbau kommt daher für ver.di nicht in Frage – und wäre angesichts sprudelnder Steuereinnahmen auch nicht gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern zu vermitteln.“
Die dritte Verhandlungsrunde findet vom 16. bis 18. Februar in Potsdam statt. Weitere Informationen zur Tarif- und Besoldungsrunde der Landesbeschäftigten unter www.troed.verdi.de/
An die Redaktionen:
Die Streikenden treffen sich um 09:00 Uhr am Domplatz (Domstraße, Ecke Schmiedestraße), um anschließend mit einer großen Demonstration zum Hamburger Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof 60 zu marschieren. Hier findet um 11:30 Uhr die Abschlusskundgebung statt.
Für Rückfragen:
Sieglinde Frieß ver.di Hamburg 0170 4016962