Norddeutscher Rundfunk: „Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein“ und „nordmedia“ unter Tarif
ver.di wirft NDR Lohndumping vor
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wirft dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) „gezieltes Lohndumping“ vor.
Bei der Finanzierung der gemeinsam mit der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und der nordmedia produzierten Reihe „Nordlichter“, halte man sich laut ver.di nicht an die einschlägigen Tarife.
ver.di gegenüber bestätigte der NDR, dass man „gemeinsam mit den beiden Förderinstitutionen vereinbart hat, 75 Prozent der geregelten Tarifgagen anzustreben“. ver.di fordert dagegen die Einhaltung der tariflichen Vereinbarungen.
„Auch wir begrüßen die Förderung junger Talente, wie es die Reihe Nordlichter mit Produktionen wie ‚Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut‘ oder ‚Vorstadtrocker‘ vormacht. Dies kann aber nicht zulasten junger und schlechter abgesicherter Menschen gehen“, sagt Martin Dieckmann, Leiter des ver.di Fachbereiches Medien in Hamburg.
Wolfgang Kreider, Gewerkschaftssekretär bei ver.di Hamburg, ergänzt: „Der NDR betreibt hier offensives Lohndumping und schämt sich nicht mal dafür. Dies kann langfristig auch Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und die Tarifverträge im NDR haben“
Öffentlich-rechtliche Sender und Filmförderung müssten sich laut ver.di selbstverständlich an rechtliche Vorgaben halten. In diesem Zusammenhang kritisiert Lars Stubbe, Projektmanager bei connexx.av in Hamburg: „Der NDR will die ohnehin bestehende Aufsplitterung der Filmschaffenden noch verschärfen. So ist es möglich, dass jüngere Filmschaffende beim NDR für bis zu 30 Prozent weniger Gehalt arbeiten müssen. Dies dürfte in vielen Fällen sogar sittenwidrig und damit unrechtmäßig sein.“
Bei Rückfragen:
Lars Stubbe, ver.di Netzwerk connex.av, Hamburg, 0170 6358051