Alsterschwäne dürfen bestreikte Schleuse passieren
Am morgigen Dienstag um „5 vor 12“ wird eine Delegation von Streikenden den Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher als Arbeitgeber in die Pflicht nehmen und einen Brief übergeben, in dem er aufgefordert wird, sich für eine angemessene Entgelterhöhung einzusetzen.
Anschließend wird eine Demonstration vorbei an Schulbau Hamburg zur Universität führen.
Zum Streik aufgerufen sind morgen drei Gruppen von Kolleg*innen, die sich in den vergangenen Wochen besonders aktiv in die laufende Tarifauseinandersetzung eingemischt- und sich jetzt zusammengeschlossen haben: Studentische Beschäftigte, Schulhausmeister*innen und Schleusenmeister*innen.
Alle stehen morgen gemeinsam vor dem Rathaus und unterstützen die Tarifforderungen. Alle haben aber auch jeweils eine besondere Motivation, ihren Unmut über die Beton-Haltung der Arbeitgeber laut werden zu lassen.
Eine der zentralen Forderungen der Studentischen Beschäftigten ist die Integration in den Tarifvertrag. „Wir haben die Schnauze voll davon, dass Andreas Dressel sich weiterhin stur stellt und sich nicht auf die Integration in den Tarifvertrag einlässt. Es ist eine Farce: Der Finanzsenator ist Mitglied der SPD, die nicht müde wird, immer wieder die Wichtigkeit von Tarifbindung zu betonen“, sagt Heidi Heil von der TVStud Initiative Hamburg. „Wir fordern von Andreas Dressel und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, dass mit der Tarifbindung und Mitbestimmungsrechten auch für uns endlich die Mindeststandards der Arbeitswelt gelten.“
Besonders stark war in den letzten drei Wochen die Beteiligung der Schulhausmeister*innen und Betriebsarbeiter*innen an den Streiks zu bemerken.
Ingo Wulf, Schulhausmeister bei Schulbau Hamburg erklärt das so: „Für uns aus dem Gebäudemanagement ist die Forderung 5%, mindestens 150 Euro ganz wichtig. Wir aus den unteren Lohngruppen spüren täglich wie das Leben in Hamburg teurer wird.
Die hohe Streikbereitschaft der Kolleg*innen erkläre ich mir auch daraus, dass viele stinksauer sind, dass wir immer noch auf die seit eineinhalb Jahren von Herrn Dressel versprochenen Verhandlungen auf Augenhöhe über equal pay zur höheren Bezahlung der Kolleg*innen südlich der Elbe warten. Zwei Betriebe unter dem Dach der Finanzbehörde mit Lohnunterschieden bis 8.000 Euro pro Jahr, das versteht kein Mensch“.
Der Bezirksvorsteher der Schleusenmeister*innen Dennis Brieske betont die besondere Bedeutung des Angriffs auf den Arbeitsvorgang, einer von den Arbeitgebern geforderten Verschlechterung der Tarifstruktur, für diese Gruppe: „Wir tragen buchstäblich Verantwortung dafür, dass Hamburg nicht absäuft. Und trotzdem bedrohen uns die Arbeitgeber in den Verhandlungen mit Herabgruppierung. Ausgerechnet wir sollen die Kosten der Corona-Krise aus unserem Geldbeutel bezahlen. Das geht gar nicht!“
Eine seltene Ausnahme vom Streik an der Rathausschleuse wird morgen nur für die Sammelaktion der Alsterschwäne gemacht, die aktuell von der Vogelgrippe bedroht sind.
ver.di fordert von der Arbeitgeberseite in der Tarifrunde der Länder:
Weitere Informationen zur Tarifrunde der Länder: unverzichtbar.verdi.de
Weitere Informationen zu TV Stud: www.tvstud-hamburg.de
ver.di Landesbezirk Hamburg, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg
Pressestelle
040 890 615-130
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