Tarifrunde der Länder
Heute Streik in Altona – mehrtägiger Streik an den Schleusen zeigt Wirkung
Nachdem auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder ohne Annährung geblieben waren, reagiert ver.di Hamburg in dieser Woche mit einer Warnstreikwelle. Bis Donnerstag ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) an unterschiedlichen Schwerpunkten die Beschäftigten zu Warnstreiks auf.
Am heutigen Mittwoch waren über 500 Länderbeschäftigte aus Schulen und Bezirksämtern und dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer im Streik.
Aus den Schulen streikten zahlreiche Verwaltungsangestellte im Schulbüro, Schulhausmeister*innen, Kolleg*innen aus der Schulsozialarbeit und angestellte Lehrkräfte. Auch aus den Bezirksämtern Altona und Mitte beteiligen sich viele Kolleg*innen am Streik.
Bereits den dritten Tag im Streik sind die Kolleg*innen des Bauhofs Wandsbek.
Ebenfalls den dritten Tag in Folge streiken die Schleusenmeister*innen des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer.
Als Folge des Streiks stauen sich aktuell in der Bille-Bucht mehrere Schiffe, die Gewerbebetriebe in der Bille anlaufen sollten. Weitaus härtere Folgen hätte es für die Keller der Innenstadt bedeutet, wenn die Schleusenmeister*innen an der Alster nicht eigenverantwortlich einen Notdienst organisiert hätten. Aufgrund der starken Regenfälle war es notwendig geworden, kontrolliert Wasser aus der Alster abzulassen.
Der Bezirksvorsteher der Schleusenmeister*innen Schleusenmeister Dennis Brieske kommentiert das so: „Die aktuelle Lage zeigt, was wir für eine Verantwortung tragen. Wir tragen buchstäblich Verantwortung dafür, dass Hamburg nicht absäuft. Und trotzdem bedrohen uns die Arbeitgeber in den Verhandlungen mit Herabgruppierung. Ausgerechnet wir sollen die Kosten der Corona-Krise aus unserem Geldbeutel bezahlen. Das geht gar nicht!“
Weitere Warnstreiks sind am Donnerstag in Eimsbüttel/Nord geplant.
Die Streikaufrufe richten sich an Tarifbeschäftigte, Auszubildende und Praktikant*innen der Bereiche Bezirksämter, Sozialbehörde, Landesbetrieb Erziehung und Beratung, Landesbetrieb Gebäudereinigung, Landesbetrieb Straßen-Brücken-Gewässer, Hochschulen, Staats- und Universitätsbibliotheken, Schulen und Schulbau Hamburg.
ver.di fordert von der Arbeitgeberseite in der Tarifrunde der Länder:
· Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten um 5 Prozent, mindestens aber um 150 Euro monatlich
· Erhöhung der Tabellenentgelte der Beschäftigten im Gesundheitswesen um 300 Euro monatlich
· Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden, Studierenden und Praktikant*innen um 100 Euro monatlich
· Laufzeit zwölf Monate
· Wiederinkraftsetzung der bisherigen Übernahmeregelung für Auszubildende