Hafen Hamburg

ver.di fordert Wiedereinstellung des Betriebsratsvorsitzenden bei MSC-Tochter Medrepair

Pressemitteilung vom 26.08.2024

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die sofortige Wiedereinstellung von Wjatscheslaw Fur, dem Betriebsratsvorsitzenden der MSC-Tochter Medrepair. Am 29. August 2024 wird die Kündigung von Herrn Fur vor dem Arbeitsgericht Hamburg verhandelt.

Medrepair, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des MSC-Konzerns mit Standorten in Hamburg und Bremerhaven, beschäftigt etwa 50 Arbeitnehmer*innen und ist auf die Containerreparatur und Dienstleistungen im Konzern spezialisiert.

ver.di verlangt die Rücknahme der Kündigung, die unbefristete Weiterbeschäftigung von Herrn Fur sowie die Wiederaufnahme seiner Funktion als Betriebsratsvorsitzender. Die Kündigung scheint vorgeschoben, da Herr Wjatscheslaw Fur als Vorsitzender des Betriebsrates engagiert die Interessen der Beschäftigten vertreten hat. Medrepair wird in diesem Fall von Helmut Naujoks vertreten, einem Anwalt, der damit wirbt, Arbeitgebern bei der Kündigung von „Unkündbaren“, wie etwa Betriebsräten, zu helfen.

André Kretschmar, Landesbezirksfachbereichsleiter für Öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr bei ver.di Hamburg, erklärt: „Dass hier eine MSC-Tochter so gegen engagierte Betriebsräte vorgeht, sollte zu denken geben. Wenn dies das Zeichen ist, das MSC für den zukünftigen Umgang mit Arbeitnehmervertretern im Konzern geben will, dann scheinen sich die Befürchtungen zu bestätigen, dass MSC spätestens nach fünf Jahren die Arbeitnehmerrechte weitgehend zurückschrauben will. Wir fordern die sofortige bedingungslose Weiterbeschäftigung unseres Mitglieds, damit er auch seiner Funktion als gewählter Betriebsratsvorsitzender zum Wohle der Belegschaft weiter nachgehen kann.“

Lars Stubbe, Gewerkschaftssekretär im Fachbereich für Öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr, fügt hinzu: „Mit Helmut Naujoks hat die MSC-Tochter Medrepair einen Anwalt gewählt, der bundesweit für sein gezieltes Vorgehen gegen Betriebsräte bekannt ist. Wir erleben eine Zuspitzung betrieblicher Auseinandersetzungen, die unter einem juristischen Deckmantel geführt werden. Einfachen Beschäftigten sollen die demokratischen Rechte genommen werden, die sie im Betrieb haben. Dies ist himmelschreiendes Unrecht. Medrepair muss den Kollegen Fur bedingungslos weiterbeschäftigen.“

Hinweise für die Redaktionen

ver.di ruft am Donnerstag, den 29. August 2024, ab 9:30 Uhr zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Arbeitsgericht Hamburg, Osterbekstr. 96, 22083 Hamburg, auf. Der Verhandlungstermin ist für 10:45 Uhr angesetzt.

Zeitgleich findet seit dem 24. August 2024 eine Aktionswoche gegen den Verkauf städtischer HHLA-Anteile an MSC statt. Am Samstag, den 31. August, ruft ver.di zu einer Demonstration gegen den geplanten Deal um 14:00 Uhr ab Landungsbrücken auf. Am 4. September 2024 folgt die zweite Lesung des Beschlusses in der Hamburger Bürgerschaft.

 

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