Warnstreik bei Bäderland Hamburg GmbH

Niedrige Löhne und Personalmangel gehen Hand in Hand

Pressemitteilung vom 04.07.2019

Morgen, am 5. Juli 2019, sind die Beschäftigten von Bäderland Hamburg GmbH aufgerufen, sich am Warnstreik in der Zeit von 05:00 bis 15:00 Uhr zu beteiligen – für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen! 

Streiktreffpunkte (ab 6:30-8:30 Uhr):
KaifuBad, Hohe Weide 15, 20259 Hamburg
MidSommerland, Gotthelfweg 2, 21077 Hamburg
Bondenwald, Friedrich-Ebert-Str. 71; 22459 Hamburg

Die zentrale Kundgebung (ab ca. 10:00 Uhr) findet auf dem Vorplatz des St- Pauli-Stadions, Harald-Stender-Platz 1, 20359 Hamburg statt.

Die mehr als 500 Beschäftigten bei Bäderland Hamburg (BLH) brauchen eine branchenübliche und leistungsgerechte Bezahlung, damit Millionen Hamburgerinnen und Hamburger ein sicheres und sauberes Sport- und Freizeitangebot nutzen können. Gerade die heiße letzte Woche mit übervollen Bädern hat gezeigt, wie wichtig genügend Personal am Beckenrand ist.

Allerdings gehören die von Bäderland Hamburg gezahlten Löhne und Gehälter zu den niedrigsten in der Branche und liegen deutlich unter dem Mindestlohn von 12 Euro, den der Senat anstrebt.  Wer sich für Jobs im Frei- oder Hallenbad interessiert, verdient z.B. in Wedel, Norderstedt, Neumünster oder Buxtehude für die gleiche Tätigkeit je nach Beruf bis zu 1000 Euro mehr.

Bisher blieben die Verhandlungen zum Rahmen- und zum Gehaltstarifvertrag ohne Ergebnis.

Ole Borgard, ver.di – Verhandlungsführer:

„Eine leistungsgerechte Bezahlung kann einen grundlegenden Beitrag gegen den Personalmangel leisten. Hier ist auch die Stadt Hamburg in der Pflicht, in ihrem kommunalen Bäderbetrieb für eine branchenübliche Vergütung der Kolleginnen und Kollegen zu sorgen. Die angespannte Personal-Situation in Hamburgs Bädern ist ein Dauerproblem und hausgemacht. Das Angebot der Arbeitgeberseite reicht bei weitem nicht aus, wenn man bedenkt, dass im Bundesvergleich die Lebenshaltungskosten in Hamburg am zweithöchsten sind und Bäderland in puncto Monatsentgelt allein zum Hamburger Umland am Beispiel des Fachangestellten für Bäderbetriebe („Bademeister/in“) bis zu 400 Euro zurückliegt.“

Stefanie Stiller, Meisterin für Bäderbetriebe und Mitglied der ver.di Verhandlungskommission:

„Es passiert nicht selten, dass sich Kolleginnen und Kollegen mit Zweitjobs, z.B. als Gärtner oder Reinigungskraft Geld hinzuverdienen müssen, weil das Gehalt bei BLH nicht für ein Leben in Hamburg reicht. Und selbst die einfachste Lebensplanung, z.B. wenn es um den Abbau von Überstunden und Wunschtermine für freie Tage geht, funktioniert wegen des Personalmangels häufig nicht.“ 

ver.di fordert deshalb für die Bäderland – Beschäftigten in dieser Vergütungstarifrunde u.a. eine monatliche Entgelterhöhung um 250 Euro, für alle Auszubildenden 100 Euro mehr. Die Jahres-sonderzahlung soll auf 1.200 angehoben werden (Laufzeit: 12 Monate). Auch im Rahmentarifvertrag fordert ver.di deutliche Verbesserungen, etwa beim Thema Überstundenzuschläge.

Nächste Verhandlungsrunde: Montag, 08.07.2019.

 

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