Zu Beginn kommender Woche sind Bankbeschäftigte des privaten Bankgewerbes und der öffentlichen Banken in Hamburg aufgerufen, in einen mehrtägigen Warnstreik zu treten.
Das betrifft im privaten Bankgewerbe die Beschäftigten der Commerzbank, Deutsche Bank und UniCredit am 01. und 02. Juli 2024. Für die öffentlichen Banken ist die Hamburger Sparkasse aufgerufen und streikt am 02. Juli 2024.
An den Streiktagen müssen Kundinnen und Kunden mit geschlossenen Filialen oder eingeschränktem Service rechnen.
„Das beste Kapital der Banken sind die Mitarbeitenden,“ betont Alexandra Luerssen, Gewerkschaftssekretärin ver.di Hamburg. „Die Banken haben in den letzten Jahren außerordentliche Gewinne erzielen können, während ihre Mitarbeitenden einen deutlichen Reallohnverlust in Kauf nehmen mussten. Dass die Arbeitgeber sich für diesen Ausgleich jetzt nicht verantwortlich fühlen wollen und den Reallohnverlust mit ihrem Angebot sogar fortschreiben wollen, führt zu weiterem Vertrauensverlust der Beschäftigten gegenüber ihren Arbeitgebern.“ Michael Börzel, Gewerkschaftssekretär ver.di HH, ergänzt: „Das Arbeiten in der Bank kann man sich derzeit so vorstellen: Die Beschäftigten laufen den Marathon, aber zur Preisverleihung werden nur Aktionäre und Vorstände gebeten, obwohl diese gar nicht mitgelaufen sind. Unsere Kolleg*innen in den Banken arbeiten seit langem über ihre Belastungsgrenzen hinaus und sollen, nachdem die Banken Milliardengewinne eingestrichen haben, sich nun mit einem Almosen zufrieden geben. Die Postbank hat mit ihrem Abschluss gezeigt, was tariflich in dieser Phase der äußerst hohen Gewinne der Banken möglich ist. Von einer fairen, angemessenen und wertschätzenden Tariferhöhung sind die privaten Banken damit weit entfernt.“
Hintergrund der Warnstreiks sind die parallellaufenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband private Banken und dem Verband der öffentlichen Banken. Beide Arbeitgeberverbände (AGV und VÖB) legten in ihren letzten Verhandlungsrunden ein zu geringes Angebot vor.
Angebot privaten Banken nach 2. Verhandlungsrunde: 8,5% ab Oktober 2024 bei einer Laufzeit von 36 Monaten
Angebot öffentliche Banken nach der 1.Verhandlungsrunde: 9,5% bei 43 Monate Laufzeit
ver.di-Forderungen für beiden Tarifrunden: 12,5% für 12 Monate, mindestens aber 500€ pro Monat mehr für Beschäftigte, für die ein Lohnplus von 12,5% monatlich weniger als 500€ ausmacht
Am Dienstag, den 2. Juli, sind die Hamburger Streikenden aller Betriebe zu einer Kundgebung eingeladen:
09:00 Demo-Start Commerzbank Lübeckertordamm 5
09:30 Demo-Start UniCredit, Deutsche Bank, Adolphsplatz 7
09:40 Start Hamburger Sparkasse, Gänsemarkt (Deutschlandhaus Gänsemarkt)
Ab 09:45 Gänsemarkt Zwischenkundgebung aller Banken (bis ca. 10:30 Uhr)
Im Anschluss Demonstrationszug durch die City zum Besenbinderhof und Abschlusskundgebung
Die Streiks der kommenden Woche sind Teil einer bundesweiten Warnstreikwelle. Die nächsten Tarif-Verhandlungstermine sind
für die privaten Banken: 03. Juli 2024 in Frankfurt
für öffentlichen Banken: 12. September 2024
ver.di Landesbezirk Hamburg, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg
Pressestelle
040 890 615-130