Tarifergebnis für die Seehäfen: Kräftige Lohnsteigerung und Inflationsausgleich vereinbart
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat in der zehnten Tarifverhandlungsrunde mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) für rund 12.000 Beschäftigte in deutschen Nordseehäfen ein Tarifergebnis erzielt, das deutliche Entgelterhöhungen vorsieht und die Preissteigerungsrate ausgleicht.
„Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Unser wichtigstes Ziel war ein echter Inflationsausgleich, um die Beschäftigten nicht mit den Folgen der galoppierenden Preissteigerung allein zu lassen. Das ist uns gelungen“, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth. „Ohne den außerordentlichen Einsatz der Kolleginnen und Kollegen, die mit Warnstreiks und Demonstrationen für ihre Ziele eingetreten sind, wäre das nicht möglich gewesen.“
Ein Video mit Eindrücken von den Streiks findest sich auf dieser Seite.
Im Einzelnen sieht das Tarifergebnis folgende Regelungen vor:
Ab 1. Juli 2022 steigen die Entgelte in Vollcontainerbetrieben in der Ecklohngruppe 6 (inklusive Sonderzahlung) um 9,4 Prozent
in den konventionellen und Stückgut-Hafenbetrieben steigen sie in derselben Referenzlohngruppe (inklusive Sonderzahlung) um 7,9 Prozent
Ab 1. Juni 2023 erhöhen sich die Entgelte in den genannten Betriebsarten um jeweils weitere 4,4 Prozent
Sollte die Preissteigerungsrate darüber liegen, tritt eine Inflationsklausel in Kraft, die eine Preissteigerungsrate bis 5,5 Prozent ausgleicht. Für den Fall einer höheren Inflationsrate haben die Tarifparteien eine Verhandlungsverpflichtung, inklusive eines Sonderkündigungsrechtes, vereinbart